Hier der Bericht von meiner Tour am 24. September. Leider nur in Deutsch, aber ich hoffe, er gefällt Euch trotzdem. Das Moped ist die RS von Jilles, mit der ich auch die Eifeltour im Juni gefahren bin. Kein Tuning, nur eine Kokusan Zündung.
Lange Touren fahre ich ja oft, meist 200 bis 300 km an einem Samstagnachmittag und auch Touren über 400 habe ich dieses Jahr schon einige gemacht. Schon länger hatte ich geplant, mal 500 zu fahren und nachdem Emilio in diesem Sommer mit einigen niederländischen Freunden vorgelegt hat, war klar, dass es Zeit wird, um meinem Ruf als Kilometerfresser gerecht zu werden.
In den Monaten Juni bis August war fast jedes Wochenende irgendein Mopedevent und Anfang September war ich in Urlaub. Beim Studium der Wetterberichte hatte ich das Gefühl, dass der 24. September vielleicht die letzte Gelegenheit in diesem Jahr sein könnte. Die Tage werden immer kürzer und die Nächte kalt. Kalt sollte es auch am Samstag werden, aber trocken bleiben.
500 km fährt man am einfachsten, indem man 250 km zum Beispiel den Rhein rauf fährt und dann umdreht, aber das ist mir zu langweilig. Also habe ich wie meistens ein Dreieck Richtung Westen geplant, zuerst weit in die Ardennen, dann runter nach Luxemburg und schließlich quer über die Eifel zurück. Rund 300 km bekannte Straßen und 200 km, die ich noch nicht gefahren bin, damit es etwas interessanter wird. Vor allem wenn es das letzte Stück durch die Nacht geht, nehme ich dafür immer Strecken, die ich schon öfter mit dem Moped gefahren bin. Heraus kommt eine Tour von 524 km laut Google Maps. Das ist schon ganz schön weit, von meiner Kellertür bis zum Eiffelturm sind es nur 509 km. Aber denke, das könnte klappen.
Und hier die Tour zum Nachfahren:
https://maps.google.de/maps?saddr=Bad+H ... 23&t=m&z=9
Samstagmorgen 8:15 Uhr: Die Ausrüstung ist komplett, das Winterfutter in der Kombi, zusätzliche wame Sachen im Koffer, Werkzeug, Ersatzteile, Taschenlampen und das wichtigste Teil für lange Fahrten, die ADAC Mitgliedskarte. Es ist am Rhein nur 13 °, aber mit Hoffnung auf Erwärmung. Wobei ich weiß, dass es Richtung Eifel erst mal deutlich kälter werden wird.
Schon nach fünf Minuten der erste Halt an der Rheinfähre Königswinter. Der Drachenfels liegt noch im Nebel und ich habe das dumpfe Gefühl, dass ich da auch bald bin. Tatsächlich komme ich schon oberhalb von Meckenheim in dichten Nebel, das Visier ist zu und ich überlege kurz, den Einsatz abzubrechen. Aber nach einem Kilometer ist der Spuk vorbei.
10: 24 Uhr: Kurz vor Udenbreth. Die ersten 100 km sind bald geschafft, es ist von oben trocken, aber saukalt und die Luft ist feucht.
10:38: Losheimergraben liegt halb in Deutschland und halb in Belgien.
11:34 Uhr: Amerikanische Panzer erinnern in vielen Dörfern und Städten in den Ardennen und im Norden Luxemburgs an die Befreier von der deutschen Besatzung und die schweren Kämpfe währen der Ardennenoffensive im Winter 44 / 45. Dieser hier begrüßt die Besucher des Städtchens Vielsalm, im Salmtal, das vor allem bei niederländischem Bikern sehr beliebt ist. Mir gefällt vor allem, dass die Sonne raus kommt und es endlich etwas wärmer wird.
12:27 Uhr:Am Ufer der Ourthe in La Roche en Ardenne. Die Motorradfahrer, die am Markt draußen beim Essen sitzen, lassen das Besteck fallen und zeigen mit dem Daumen nach oben, als ich vorbei fahre.
13:04 Uhr: Saint Hubert, das sich europäische Hauptsstadt der Jagd und Natur nennt. Die Gegend ist ziemlich einsam und die Straße geht das letzte Stück kilometerlang schnurgerade aus. Ich habe Hunger.
!3:48Uhr: Das Dorf Paliseul ist der westliche Wendepunkt der Tour. Von hier bis zur Grenze nach Frankreich sind es nur noch 18 km. Wird gehen auf Südostkurs Richtung Luxemburg.
14:22 Uhr: Der Besuch in einer Friterie gehört zu jeder Tour nach Belgien dazu. Diese hier in Bertrix habe ich mir schon im Internet rausgesucht, damit es schneller geht.
Gesunde belgische Vollwertkost gibt Kraft für die zweite Halbzeit. Das Bier soll laut Etikett ein alkoholfreies Weißbier sein, schmeckt aber wie Himbeerbrause und zieht die Wespen an.
15:34 Uhr: Tankstopp in Neufchateau. Madame ist begeistert. Ein Allemand mit ein Florette! Nach der Tankstelle biege ich falsch ab und mein Zeitplan gerät zum ersten mal durcheinander. Trotz Navi in der Tasche fahre ich 12 km Umweg. Die Navigation ist in Belgien auf dem Land schwierig, weil am Ende des Dorfs immer nur steht, wo man war, aber nicht, wie das nächste Dorf heißt.
Martelange an der Grenze nach Luxemburg. Die rechte Straßen Seite und die Fahrbahn gehören zu Belgien, die linke Straßenseite zu Luxemburg, was leicht an den vielen Tankstellen zu erkennen ist.
18:07 Uhr: Auf dem Bockfelsen, dem schönsten Aussichtspunkt der Stadt Luxemburg und südlichstem Punkt der Tour.
Die Fahrt durch die Stadt hat aufgehalten, aber es hat sich wie immer gelohnt. Die Sonne steht schon tief und vor uns liegen noch 205 km.
!9:12 Uhr: Die Spatz, deutsch die Spitze an der Mündung der Dauer in die Mosel in Wasserbillig ist die tiefste Stelle des Großherzogtums. Auf der anderen Seite der Brücke liegt Wasserbilligerbrück in Deutschland.
Die letzten 170 km werden nicht so einfach, wie ich gedacht habe. Die Luft ist sehr feucht und das Visier beschlägt dauern. Je höher es in die Eifel geht, desto kälter wird es. Die Rote hat Bauchschmerzen, der Motor dreht nicht richtig hoch. Im letzten Licht der Dämmerung mache ich den Schalldämpfer raus, was tatsächlich hilft. Heute glaube ich aber nicht mehr, dass es wirklich daran gelegen hat.
Im Kylltal kriecht die Feuchtigkeit immer tiefer in den Anzug, außerdem taucht immer wieder weißer Nebel im Scheinwerferlicht auf. Wenn das nicht aufhört, ist im nächsten Gasthof Ende.
Gegen halb zehn erreiche ich die Tankstelle in Gerolstein. Ich packe meine Geheimwaffe aus, eine lange Thermounterhose. Danach geht es mir gut, aber der Roten nicht mehr, sie kommt nur noch mit Mühe in den fünften Gang. Ich beschließe, trotzdem weiter zu fahren. Schrauben im Dunkel ist Mist und vor allem weiß ich nicht, was ich außer einer neuen Kerze machen sollte. Und wenn ich liegen bleiben sollte, ist jeder Kilometer näher an zu Hause ein Vorteil. Immerhin klart der Himmel auf und der Vollmond macht die Fahrt durch das kurvenreiche Ahrtal deutlich angenehmer. Und ab Dümpelfeld wird es spürbar wärmer. Gegen halb zwölf erreiche ich die Fähre über den Rhein bei Linz.
Kurz vor Mitternacht: Geschafft! Mit kleinen Umwegen sind es am Ende 542 km geworden. Ziemlich verrückt, aber ich bin zufrieden. Im nächsten Jahr werde ich es wieder versuchen, zumal Emilio schon von 600 oder 700 km träumt. 600 km wäre ja auch nur eine Stunde mehr. Aber dann fahre ich in der Zeit der langen Tage und vielleicht finde ich ja noch einen Verrückten, der mitfährt.
Was der Roten fehlt, weiß ich noch nicht. Beim letzten Mal hat eine neue Kerze gereicht. Vielleicht die CDI? Das wird sich klären. Jedenfalls hat die über 40 Jahre alte Technik mal wieder bewiesen, dass sie immer noch für den harten Alltagseinsatz taugt.
Gr.
Bernd
Vijf vier twee
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Re: Vijf vier twee
hallo Berd
Es ist nicht zu fassen was du gemacht hatte in die kurze zeit ich habe sehr viel respect fur dich und die alte machine vieleicht mache ich mall so eine lange tour mitt sowieso sehen wir uns auf denn nachsten eifeltour mitt freundliche grusse Erno
sorry voor mijn slechte duits
Es ist nicht zu fassen was du gemacht hatte in die kurze zeit ich habe sehr viel respect fur dich und die alte machine vieleicht mache ich mall so eine lange tour mitt sowieso sehen wir uns auf denn nachsten eifeltour mitt freundliche grusse Erno
sorry voor mijn slechte duits
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